Polymergravüre / Photogravüre, Heliogravüre (ab ca. 1879)

Die ersten Formen der Fotogravüre wurden von zwei Pionieren der Fotografie entwickelt, zunächst von Nicéphore Niépce in Frankreich in den 1820er Jahren und später von Henry Fox Talbot in England. Niépce suchte nach einer Möglichkeit, fotografische Bilder auf Platten zu erzeugen, die dann geätzt und zur Herstellung von Abzügen auf Papier mit einer herkömmlichen Druckerpresse verwendet werden konnten.

Die Polymergravur ist ein photographisches Verfahren –  handwerklich die deutlich einfachere Variante der Heliogravüre (siehe Internet).  Lichtempfindliche, wasserlösliche Kunststofffolien sind auf Metallplatten aufgezogen und kommerziell erhältlich (Solarplates). Eine Photopolymer-Druckplatte (Solarplate) besteht aus 3 Schichten: einer ca. 3 mm starken Trägerplatte aus Stahl, einer 3 mm starken Photopolymerschicht und einer transparenten Schutzschicht aus Mylar.  Die Polymergravurplatten werden mit einem transparenten Positiv unter UV-Licht belichtet. Vor oder nach dieser Belichtung wird zusätzlich eine Rasterfolie, die die Funktion des Aquatintakorns (siehe Internet) übernimmt, aufbelichtet.  Nach der Belichtung werden in einem Wasserbad die unbelichteten Stellen ausgewaschen – es entsteht ein feines Relief. Die Platte wird getrocknet und danach entweder dem direkten Sonnenlicht oder einer UV-Lichtquelle zum Aushärten ausgesetzt. Jetzt ist die Kunststoffschicht soweit, dass sie nicht mehr löslich ist. Das Relief kann nun wie bei einer Tiefdruckplatte mit Druckerfarbe eingefärbt, aufbereitet und auf Büttenpapier gedruckt werden.

     Belichten, Entwickeln und Druck mit Solarplatte (Photopolymer-Druckplatte)

Bilder Polymergravüre / Photogravüre, Heliogravüre